Alte Obstsorten: Die müssen Sie probiert haben!

24. Juni 2020
Geschrieben von: Mencke Gartencenter

Ob Sie nun am liebsten Kirschen essen, Birnen, Zwetschgen oder Äpfel - jedes Obst ist heutzutage in hunderten unterschiedlicher Sorten erhältlich. Gar nicht so einfach, da die eigene Lieblingssorte zu finden. Wir legen heute unseren Fokus auf alte Obstsorten und möchten Ihnen hiervon einige vorstellen. Viel Spaß beim Probieren!

Ob Sie nun am liebsten Kirschen essen, Birnen, Zwetschgen oder Äpfel - jedes Obst ist heutzutage in hunderten unterschiedlicher Sorten erhältlich. Gar nicht so einfach, da die eigene Lieblingssorte zu finden. Wir legen heute unseren Fokus auf alte Obstsorten und möchten Ihnen hiervon einige vorstellen. Viel Spaß beim Probieren! Schon seit Jahrtausenden ernährt sich der Mensch von selbst angebautem Obst und Gemüse. Im Laufe der Jahre hat sich bei der Züchtung vieles verändert und viele alte Obstsorten sind in Vergessenheit geraten. Dabei bringt ihr Anbau zahlreiche Vorteile für Mensch, Tier und Umwelt.

Warum alte Obstsorten?

Seit 1980 besinnen sich zahlreiche Baumschulen und Obstbauern auf den Wiederanbau alter Obstsorten. Anfang des 20. Jahrhunderts war deren Kultivierung erheblich eingebrochen. Viele alte Obstsorten wachsen an Hochstämmen und trugen zuvor maßgeblich zur menschlichen Ernährung bei. Jedoch wurde ihre Bewirtschaftung irgendwann als zu aufwändig und unwirtschaftlich angesehen, weshalb sie durch moderne niederstämmige Obstsorten ersetzt wurden. Damit verschwanden nicht nur die für unser Ökosystem wichtigen Hochstämme aus den Gärten, sondern auch die mit den alten Obstsorten einhergehende Geschmacksvielfalt. Nicht von ungefähr kommt zum Beispiel der Name "Ananasrenette". Dieser hübsche gelbe Tafelapfel schmeckt intensiv nach Ananas. Die Ananasrenette kommt übrigens aus Zülpich bei Köln und ist damit eine von vielen regionalen Spezialitäten aus unserer Gegend. Auch der Apfel Kaiser Wilhelm hat seinen Ursprung direkt bei uns nebenan - in Solingen! Er hat ein wohlschmeckendes himbeerartiges Aroma und wird in der Lagerung recht schnell weich und etwas mürbe. Fun Fact: Da die Menschen damals häufig schlechtere Zähne hatten, war dies ein durchaus gern gesehenes Merkmal! Darüber hinaus bietet der Anbau hochstämmiger Obstsorten insbesondere an Hanglagen Wind-, Boden und Wasserschutz. Die Sorten sind meist sehr robust und bieten außerdem Platz für eine weitere Bewirtschaftung des Bodens unterhalb. Sie werden deshalb auch gerne als strukturgebende Pflanzen in der Landschafts- und Gartengestaltung eingesetzt. So wurden Dörfer früher mit Obstbäumen eingefriedet. Dies diente zum einen der deutlichen Abgrenzung des Dorfes und zum anderen gaben sie Schutz vor Wind und Wetter. Auch für die hiesige Tierwelt sind hochstämmige Obstsorten sehr wichtig. So bieten sie zum Beispiel vielen Vogelarten und auch Siebenschläfern einen Lebensraum. Natürlich können auch neuere Obstsorten als Hochstamm gezogen werden und so diesen Zweck erfüllen. Schließlich wird die Wuchsform eines Baumes nicht von der Sorte selbst, sondern von der Unterlage bestimmt, auf die anschließend die gewünschte Sorte veredelt wird.

Unsere Lieblingssorten

Vielleicht haben Sie sich schon einmal durch die ein oder andere alte Obstsorte durchprobiert. Wir möchten Ihnen unsere liebsten alten Apfel-, Birnen-, Kirsch-, Quitten- und Zwetschensorten vorstellen:

Apfel Malus “Geheimrat Dr. Oldenburg”

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Seit 1897 wird der “Geheimrat Dr. Oldenburg” angebaut. Der Baum benötigt viele Nährstoffe und einen guten Boden. Er wächst am besten an sturmgeschützen Standorten und bildet eine mittelgroße, lichte Krone aus. Die Früchte schmecken süß-säuerlich, fein aromatisch. Ihr lockeres, saftiges Fruchtfleisch ist von einer gelbgrünen Schale umgeben, die auf der Sonnenseite kräftig rot wird.

Dülmener Herbstrosenapfel

Dieser Apfel entstand wahrscheinlich im Jahre 1881 in Dülmen. Der Baum ist weitgehend widerstandsfähig gegen Schorf, Blut- und Blattläuse. Die Früchte sind von gelblicher Farbe die von roten Streifen durchzogen wird. Sie schmecken saftig, feinwürzig mit einer süßsäuerlichen Note.

Birne Pyrus “Köstliche von Charneux”

birne.jpg Eher zufällig entstand diese alte Birnensorte um 1800 herum in Charneux (belgische Provinz Lüttich. In Norddeutschland ist sie auch unter dem Namen “Bürgermeisterbirne” bekannt. Die mittelgroßen bis großen Früchte (75 bis 100 mm hoch sind typisch birnen- bzw. kegelförmig. Die grüne Schale wird mit zunehmender Reife gelber und weist zahlreiche kleine Punkte auf. Die Birnen besitzen nur wenig Säure und schmecken aromatisch süß. Darüber hinaus sind sie sehr saftig.

Kirsche Prunus Schattenmorelle

kirche.jpg Die Schattenmorelle ist eine sehr alte deutsche Sauerkirschensorte. Sie stammt vermutlich aus dem Jahr 1539. Die Schattenmorelle ist eher anspruchslos und kann auch in kühleren schattigeren Gegenden angebaut werden. Sie ist die wohl bekannteste Sauerkirschsorte und ist selbstfruchtbar. Trotzdem ist sie auch als Befruchtersorte für andere Kirschen geeignet. Die Früchte sind klein, dunkelrot und von ausgeprägt saurem Geschmack.

Quitte Cydonia “Konstantinopeler Apfelquitte”

quitte.jpg Die Herkunft der alten Kultursorte Cydonia “Konstantinopeler Apfelquitte” ist nicht bekannt. Der Baum wächst mittelstark und bildet eine dichte, kompakte Krone aus. Die mittelgroßen Früchte werden bis zu 250 Gramm schwer und sind bei der vollen Reife nur wenig befilzt. Sie tragen eine hellgelbe bis goldgelbe Schale, die auf der Sonnenseite leicht rostbraun gefärbt sein kann. Besonders für Gelee, Kompott und zum Schnaps brennen sind die Früchte der “Konstantinopeler Apfelquitte” geeignet.

Zwetschge Prunus “Bühler Frühzwetsche”

zwetschen.jpg Die “Bühler Frühzwetsche” gehört zu den sehr ertragreichen Sorten.Ihre Früchte sind länglich rund, mittelgroß bis groß. Das saftige gelbgrüne Fruchtfleisch schmeckt herrlich aromatisch. Es ist umgeben von einer festen, typisch pflaumenfarbenen Haut. Zum Einmachen und zum Brennen von Schnaps ist die “Bühler Frühzwetschge” bestens geeignet, sie kann aber auch gut frisch verzehrt werden.

Unser Fazit zu alten Obstsorten

Haben Sie Ihre Lieblingssorte gefunden? Es ist nicht immer einfach, an alte Obstsorten heran zu kommen. Mit Sicherheit lohnt sich das Nachfragen auf dem Wochenmarkt oder im Hofladen eines Bauern. In den meisten Supermärkten sind heutzutage eher neue Züchtungen zu finden. Jedoch sind alte Obstsorten sowohl in geschmacklicher Vielfalt, als auch in puncto Artenschutz und Nachhaltigkeit eine große Bereicherung. Wenn Sie möchten, können Sie auch in Ihrem Garten alte Obstsorten anbauen. In unserem Gartencenter Mencke finden Sie hierzu nützliches Gartenwerkzeug, Dünger und Substrate sowie jede Menge Saatgut und vorgezogene Obstbäume. Lassen Sie sich inspirieren!
Bildrechte Obstsorten: © Pixabay License (Creative Commons CC0)

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