Japangarten – welche Pflanzen eignen sich für einen japanischen Stil?

27. April 2021

Der Faszination Japans erlagen Künstler wie Monet oder Van Gogh und sie ist bis heute ungebrochen. Man muss jedoch kein Maler sein, um fernöstliche Kunst und einen Hauch Fernweh zu erschaffen. Gartenliebhaber in ganz Europa nutzen die japanische Gartenkunst als Inspirationsquelle für ihre Gartenanlagen und malerischen Pflanzungen.

Der Faszination Japans erlagen Künstler wie Monet oder Van Gogh und sie ist bis heute ungebrochen. Man muss jedoch kein Maler sein, um fernöstliche Kunst und einen Hauch Fernweh zu erschaffen. Gartenliebhaber in ganz Europa nutzen die japanische Gartenkunst als Inspirationsquelle für ihre Gartenanlagen und malerischen Pflanzungen. Wir erklären Ihnen, wie Sie Ihren Garten in einen Ort der geheimnisvollen Ruhe und meditativen Schönheit verwandeln und welche Pflanzen Sie dafür am besten wählen. Dabei legen wir unser Augenmerk auf den Verlauf der Jahreszeiten, damit Ihr Garten zu jeder Zeit den harmonischen Charme Japans verkörpert und die Seele entspannt.

Klima und Botanik: Kann man einen japanischen Garten in Deutschland anlegen?

herbstfaerbung-ahorn.jpg Ja, auf jeden Fall! In unseren Breitengraden lässt sich ein Japangarten sehr gut anlegen und pflegen. Viele (nicht alle) japanische Pflanzenarten gedeihen problemlos bei uns in Deutschland. Das erkannten bereits Pflanzenjäger im 19. Jahrhundert und brachten Schätze aus dem fernen Osten zu uns nach Europa. Schaut man einmal genauer hin, finden sich in vielen deutschen Gärten Pflanzen, die den lateinischen Beinamen japonica (= japanisch) tragen und heute kaum noch aus unseren Beeten wegzudenken sind. Japan ist klimatisch sehr unterschiedlich ausgeprägt, dabei ähnelt die kühl-gemäßigte Klimazone im Norden unseren deutschen Wetterbedingungen zwischen dem maritimen Klima Westeuropas und dem kontinentalen Klima Osteuropas – auch wenn die Winter weniger hart sind. Als Gärtner sollten Sie sich vorab informieren, welche Pflanzen bei uns gut wachsen. Im Folgenden empfehlen wir Ihnen typische Vertreter, die für deutsche Gärten geeignet sind oder heimische Pflanzen-Alternativen, mit denen Sie einen entsprechenden Eindruck erzeugen können.

Pflanzen und Ideen für den Japangarten – japanische Gärten im Spiel der vier Jahreszeiten

japangarten-zahreszeiten.jpg In Japan wird nicht nur das bei uns so bekannte Kirschblütenfest, sondern jede Jahreszeit zelebriert und gefeiert. Ihre Gartenkunst betont den Wechsel der Jahreszeiten deshalb stark. Steter Wandel ist das zentrale Thema des Gartens. So werden Vergänglichkeit, das Leben und die kosmische Ordnung der ständigen Wiederkehr widergespiegelt. Besonders prägend ist dabei natürlich die Kirschblüte im Frühling und die Herbstfärbung des Ahorns, wenn es auf den Winter zugeht. Ausgenommen von diesem Prinzip sind die später entwickelten Gärten im Kare-san-sui-Stil („trockene Landschaft“) – eine sehr puristische Ausprägung, die nur aus Kies, Moos und einzelnen Solitär-Pflanzen (meist Kiefern) besteht. Diese Form wird hierzulande häufig als Zen-Garten bezeichnet. Gleiches gilt für die grünen Moosgärten im Kok-no-niwa-Stil in denen die Zeit still zu stehen bleibt. Wenn man auf die Tradition der japanischen Gartenkunst blickt, muss man feststellen, dass es sehr viele verschiedene Formen und Stile gibt. Wir als Gartencenter möchten den Fokus auf eine besonders bekannte und ursprüngliche Formen des Japangartens legen und beschreiben Pflanzungen für Gärten im sogenannten Tsukiyama-Stil.

Japanischen Garten selbst anlegen: Ein Garten im Tsukiyama-Stil

Diese Gärten empfinden die Natur nach, indem sie Landschaften im Miniaturformat nachbilden. Der Japangarten unterstreicht vor allem die Schönheit der Natur und versucht eine Verbindung mit der natürlichen Umgebung zu schaffen. Während europäische Gärten oft auf Üppigkeit und Überfluss der Blumenpracht und Pflanzgruppen setzen, so legt die japanische Gartenanlage den Fokus auf die Individualität und den Charakter des einzelnen Gehölzes. Blumen kommen nur sehr selten zum Einsatz, stattdessen steht die dezente Ruhe von Grünflächen und Gehölzen im Vordergrund. Wir stellen Ihnen im Folgenden zunächst Pflanzen und Gehölze passend zu jeder Jahreszeit vor und erklären im Anschluss einige grundlegende Gestaltungsrichtlinien.

Der Japangarten im Frühling

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Pflanzliste Tsukiyama-Stil für den Frühling

  1. Zierkirsche
  2. Japanische Magnolie
  3. Japan Azalee
  4. Kamelie
  5. Pfingstrose
  6. Zierquitte
  7. Mahonie
  8. Schattenglöckchen
  9. Skimmie

Das zentrale Motiv im Frühjahr ist die japanische Kirschblüte

Die Kirschblüte ist das japanische Symbol für den Neuanfang und steht gleichzeitig mit dem Fall der Blütenblätter für die Vergänglichkeit. Die Verehrung der Kirschblüte hat eine mehr als 2000 Jahre alte Tradition. So symbolisierte ein herabfallendes Blütenblatt für die Samurai-Krieger die Leichtigkeit des Todes. Wer mehr über die Geschichte der Kirschblüte erfahren möchte und in der Ruhe des Gartens unter den Kirschbäumen ein gutes Buch lesen möchte, dem sei “Hanami: Die wundersame Geschichte des Engländers, der den Japanern die Kirschblüte zurückbrachte” ans Herz gelegt. Ein ergreifender und hervorragend recherchierter Historienroman, der das politische Klima der Meiji-Zeit aus der Perspektive eines jungen Botanikers betrachtet. Ohne ihn und andere Pflanzen-Schmuggler wären vielleicht heute einige Kirschzüchtungen nicht mehr in unseren Gärten zu finden.

1. Die Zierkirsche

japanische-nelkenzierkirsche.jpg Zwergzierkirsche Prunus incisa Kojou-no-mai‘ Wir empfehlen für kleine Gärten die Sorte ‘Kojou-no-mai‘. Sie sieht ausgesprochen zart und zauberhaft aus. Zudem ist sie durch ihre eleganten, einfach-gefüllten Blüten auch besonders bienenfreundlich und eine erste Nektarquelle. Wie die meisten Kirschen begeistert sie im Herbst mit leuchtend bunten Blattfarben. Nelkenzierkirsche Prunus serrulata Wer mehr Platz hat, kann ihre großen Verwandten wählen: die Nelkenzierkirschen ‘Kanzan‘ oder ihre Hängeform ‘Kiku-shidare-zakura‘. Die romantische Blütenfülle dieser Sorten zieht einfach Jeden in ihren Bann. Botanisch hat diese Kirsche natürlich nichts mit Nelken gemeinsam, doch ihre leicht gezahnten, gefüllten Blüten erinnern an die der Nelke. Wir beraten Sie gerne vor Ort bei uns im Gartencenter zur passenden Kirschenart. Neben der Kirschblüte hat der Frühling im Japangarten aber noch einige weitere zarte Schönheiten zu bieten:

2. Japanische Magnolie

magnolie.jpg Die Magnolien gehören zu den ältesten Blütenpflanzen der Welt. Besonders schön sind auch die japanischen Magnolienarten. Sie sind zur Zeit in Deutschland ohnehin sehr beliebt, auch außerhalb des Japangartens. Ihre Blüten sind so zart und makelloses wie feinstes Porzellan. Kobushi-Magnolie Magnolia kobus Die Kobushi-Magnolie hat schneeweiße und zarte Blüten. Sie eignet sich für große Gärten und Pflanzanlagen, da sie eine stattliche Größe von 10 m erreichen kann. Stern-Magnolie Magnolia stellata Für kleinere Gärten empfehlen wir die Stern-Magnolie, die auch im Alter kompakt bleibt, aber mindestens eine genauso berauschend schöne Blüte hervorbringt.

3. Japanische Azalee

azalee-2.jpg In Japan soll das Verschenken einer Azalee Glück bringen, insofern finden sie sich dort in vielen Gärten. Die meisten Sorten blühen im späten Frühjahr und lösen so die Kirschblüte und Magnolienblüte wie selbstverständlich ab. Rhododendron obtusum Früher hießen die Japan-Azaleen noch Azalea japonica. Inzwischen wurden sie umbenannt in Rhododendron obtusum, weil man sie botanisch den Rhododendren zugeordnet hat. Das braucht einen bei der Anlage des Gartens aber natürlich nicht weiter zu kümmern. Es gibt so viele verschiedene schöne Züchtungen und Farben von kräftigen Rottönen (z. B. ‘Arabesk‘), über lachs, rosa und pink (z. B. ‘Geisha Purple‘) bis hin zu klarem Weiß (z. B. ‘Snow‘), dass es müßig wäre, sie hier alle aufzuzählen. Unser Tipp: Kommen Sie zur Blütezeit bei uns ins Gartencenter und suchen Sie sich Ihre Favoriten vor Ort anhand der Blüte aus. Die Blütezeit fällt ins Frühjahr von April bis Mai. Auf unseren Social Media Kanälen Facebook und Instagram posten wir Bilder, wenn es soweit ist.

4. Kamelie

kamelie.jpg Camellia japonica Die Kamelie Camellia japonica wird häufig in spirituellen und religiösen Zeremonien verwendet, denn sie symbolisiert Göttlichkeit. Gleichzeitig steht sie aber auch für Neuanfänge und natürlich den Frühling. Kamelien-Sorten sind bei uns sehr beliebte Zierpflanzen, die es in vielen verschiedenen Farben gibt, die aber leider nicht komplett frosthart sind. Wenn Sie nicht gerade aus einer wintermilden Region kommen, hängt es stark vom Kleinklima in Ihrem Garten ab: eine geschützte Stelle in der Nähe der Hauswand und ein guter Winterschutz durch Vlies können Abhilfe schaffen. Auf Nummer sicher geht man, wenn man die Kamelie als Kübelpflanze hält und im unbeheizten Wintergarten, Flur oder vor einem großen Kellerfenster überwintert. Sprich: Frostfrei, kühl und hell.

5. Pfingstrose

japanische-itho-pfingstrose.jpg Die Pfingstrose ist nicht die erste Pflanze, die beim Gedanken an einen japanischen Garten in den Sinn kommt, doch sie ist mit der japanischen Tradition tief verwurzelt. Sie gilt als Symbol für weibliche Schönheit, Wohlstand, ein langes Leben und steht für das Kaiserhaus. Itoh-Hybriden Bei den Japanischen Pfingstrosen handelt es nicht um Staudenpfingstrosen (Paeonia lactiflora), wie wir sie aus Bauerngärten kennen, sondern um Strauchpfingstrosen (Paeonia lutea-Hybriden). Wir möchten an dieser Stelle eine besondere Züchtung an Herz legen, die auch aus Japan stammt: Die sogenannten Itoh-Hybriden. Diese sind aus Kreuzungen der oben genannten Pfingstrosenarten hervorgegangen. Als erstem Züchter gelang dies dem Japaner Toichi Itoh. Diese Hybriden bestechen mit ihrer japanischen Anmut, blühen sehr lange und durften angenehm. Zudem sind diese Pflanzen besonders robust und damit bestens an unser hiesiges Klima angepasst. Wer sich jetzt nach dem Haken fragt: Es gibt keinen – zumindest ist uns noch keiner aufgefallen. Am ehesten ist es wohl die Verfügbarkeit, denn nicht jedes Gartencenter führt sie.

Der Japangarten im Sommer

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Pflanzliste Tsukiyama-Stil für den Sommer

  1. Blumenhartriegel
  2. Bambus
  3. Japanischer Spindelstrauch
  4. Japan Stechpalme
  5. Sternmoos (als Moosersatz)
  6. Bärenfellgras (als Moosersatz)
  7. Japanische Segge
  8. Funkien
  9. Farne
  10. Schwarzkiefer (Beschreibung siehe Winter)
  11. Japanische Eibe (Beschreibung siehe Winter)
Der asiatische Garten ist im Sommer eher durch Ruhe und Erholung geprägt. Sattes Grün und sanfte Wiesen entspannen zur heißen Jahreszeit. Unsere 5 größen Favoriten, finden Sie im Folgenden:

1. Blumenhartriegel

blumenhartriegel.jpg Blumenhartriegel Cornus kousa Auch wenn der sommerliche Garten eher weniger durch Blütenfülle geprägt ist, so gibt es doch auch hier eine Ausnahme: Der japanische Blumenhartriegel ist ein ausgesprochen schönes Solitärgehölz mit einer extrem ausdrucksstarken Blüte in Weiß oder Rosa. Tatsächlich handelt es sich um eine Scheinblüte, denn die Blütenblätter sind eigentlich umgefärbte Laubblätter. Der Vorteil: Die Blätter haben eine viel höhere Haltbarkeit als normale Blüten von Blühsträuchern. Zudem bietet auch er wie viele japanische Gehölze eine leuchtende rotorange Laubfärbung im Herbst aus. Zwergblumenhartriegel Cornus kousa ‘Girards dwarf’ Eignet sich super für kleine Gärten, da er langsam wächst und nur 1 bis maximal 3 m groß wird. Er blüht weiß und hat eine tolle rote Laubfärbung im Herbst zu bieten Blumenhartriegel Cornus kousa ‘Cappuccino’ Begeistert mit einem bordeauxrotem Austrieb und weiß-roséfarbenen Blüten. Zudem hat auch eine umwerfende scharlachrote Herbstfärbung zu bieten.

2. Bambus

bambus.jpg Bambus ist in Japan ein Symbol für Reinheit. Im Garten bietet er viele praktische Vorteile: Er wächst schnell, ist immergrün und anspruchslos. Damit eignet sich Bambus hervorragend für Sichtschutz und die Umrandung des Gartens. Doch hier ist Vorsicht geboten! Viele Bambusarten bilden Rhizome und können sich extrem stark ausbreiten. Sie müssen unbedingt mit Wurzelsperre gepflanzt werden, sonst bekommt man garantiert ein Problem! Bambus fargesia Wir empfehlen deshalb Bambussorten der Gattung Fargesia, denn diese Gattung ist horstbildend und hat keine Rhizome. Sie kann unkompliziert auch ohne Wurzelsperre gepflanzt werden, ohne später Ihren gesamten Garten (und womöglich auch den Ihres Nachbarn!) zu annektieren. Hierzu gehören z. B. Fargesia murielae, Fargesia robusta und Fargesia nitida in Sorten.

3. Japanischer Spindelstrauch

spindelstrauch.jpg Spindelstrauch euonymus japonicus ‘Paloma Blanca‘ Diese japanische Schönheit eignet sich in wogenden Flächen gepflanzt als besonderer Hingucker: Die Triebspitzen dieses Gehölzes sind gelbgrün bis weiß! Damit bietet diese immergrüne Pflanze besonders während der Wachstumszeit ein kontrastreiches Bild und das Spiel mit Licht und Schatten.

4. Japan Stechpalme

gruenes-formgehoelz.jpg Die Japanische Stechpalme Ilex crenata war vor einigen Jahren in Deutschland noch nicht sonderlich geläufig. Durch das Buchsbaumsterben (verursacht von einem Schädling namens Buchsbaumzünsler) ist Ilex crenata in deutschen Gärtnereien deutlich verbreitet worden. Er gilt als eine gute Alternative zum Buchsbaum. Für die Japaner ist das nichts Neues, sie schätzen das Gehölz schon seit Ewigkeiten für seine guten Eigenschaften im Formschnitt. So werden nicht nur Hecken in weiche Rundungen oder Kugeln geschnitten, sondern auch Solitäre in Bonsai-Form aus dem Gehölz erzogen.

5. Sternmoos

sternmoos.jpg Im maritimen Klima Japans herrscht eine höhere Luftfeuchtigkeit als bei uns. Gerne werden Moose zum Begrünen von Flächen eingesetzt. Einen Moosgarten in Deutschland zu kultivieren ist schwerer als gedacht: Auch wenn es sich schnell mal im Rasen dazwischen mogelt, ist es in Flächen gar nicht so einfach anzulegen. Man benötigt dafür einen sehr sauren Boden, kalkfreies Wasser und Waldatmosphäre. Sternmoos Hier ist Sternmoos eine gute Alternative, auch wenn es genau genommen kein Moos, sondern eine Posterstaude ist. Das sieht aber nur der Profi, optisch kommt es mit seinem niedrigen, samtigen Wuchs einem Moospolster extrem nahe. Ideal ist ein halbschattiger Standort mit einem humosen, durchlässigen Boden. Dabei ist Sternmoos immergrün und trittfest. Sie können es also auch gut als Trittpfad anlegen, auf dem man barfuß laufen kann: zarte, weiche grüne Kissen und im Sommer weiße, zierliche kleine Blüten – Meditation pur.

Der Japangarten im Herbst

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Pflanzliste Tsukiyama-Stil im goldenen Herbst

  1. Ahorn
  2. Japanische Lärche
  3. Ginkgo
  4. Herbstblühende Anemone
  5. Zierkirsche (Beschreibung siehe Frühjahr)
  6. Blumenhartriegel (Beschreibung siehe Sommer)
  7. Japanische Zaubernuss (Beschreibung siehe Winter)

1. Japanischer Ahorn

ahorn-rot.jpg Bei vielen Japanern ist die Herbstfärbung des Ahorns inzwischen beliebter als die in Europa gehypte Kirschblütenschau im Frühling. Es geht darum, den Herbst zu genießen und auf symbolische Weise das nahende Jahresende einzuleiten. Auch in Deutschland zählt der Ahorn zu den beliebtesten Gartengehölzen. Die meist verbreitete Sorte ist der rote Fächerahorn (Acer palmatum ‘Atropurpureum‘). Neben verschiedenen Fächerahornsorten gibt es auch den Schlitzahornsorten (z. B. Acer palmatum ‘Dissectum‘), der feinere zarte Blätter hat. Die verschiedenen Sorten unterscheiden sich in ihrer Blattform, Blattfärbung, Farbe des Neuaustriebes und Größe. Zwergahorn Sorten bleiben kleiner und eignen sich damit perfekt für kleine Gärten. Der Schlitzahorn hat feinere Blätter als der Fächerahorn. Eines haben sie alle gemeinsam: Es sind malerische Solitärgehölze, die mit einer unfassbaren Leuchtkraft im Herbst verzaubern. Wir stellen Ihnen unsere Lieblinge aus der Baumschule vor: Roter Fächerahorn Acer palmatum ‘Bloodgood‘ Dieser Fächerahorn zählt zu den schönsten dunkelroten Sorten. Mehrfarbiger Fächerahorn Acer palmatum ‘Sangokaku‘ Dieser Fächerahorn ‘Sangokaku’ überrascht mit einer breiten Farbpalette. Zartgrün im Frühjahr, ein kräftiges Grün mit roten Rändern im Sommer, Orange bis Goldgelb im Herbst. Und als wäre das nicht genug: Er hat zudem ganzjährig eine leuchtende, korallenrote Rinde, die natürlich im Winter besonders zu Geltung kommt. Grüner Fächerahorn Acer palmatum ‘Mikawa-yatsubusa’ Ideal für kleinere Gärten: Dieser Fächerahorn wird nicht so groß und wächst von Natur aus “bonsaiartig”, da er einen sehr ausdrucksstarken Wuchs hat. Er ist sommergrün und färbt sich erst im Herbst rot. Roter Schlitzahorn Acer palmatum 'Garnet' Ein breitwachsender Ahorn mit überhängenden Trieben, der sich auch gut für kleine Garten eignet.

2. Japanische Lärche

laerche.jpg Japanische Lärche Larix kaempferi Die japanische Lärche Larix kaempferi eignet sich nur für einen hellen, feuchten Standort. Sie wächst ohne Schnitt sehr schön und erreicht eine Größe von 3 m. Doch auch kleine Gärten kommen infrage, da es Zwergsorten gibt und sie sich auch für Bonsaischnitt eignet.

3. Der Ginkgo

gingko.jpg Der Ginkgo! Im Herbst bekommt er eine herrliche Herbstfärbung in strahlendem Gelb. Er beeindruckt außerdem ganzjährig mit seiner außergewöhnlichen Blattform und ist auch botanisch etwas Besonderes: Er ist der letzte lebende Vertreter der ansonsten ausgestorbenen Klasse der Ginkgopflanzen. Mit einem Ginkgo holen Sie sich also ein “lebendes Fossil” in Ihren Garten. In Japan ist der Ginkgo ein Symbol für Fruchtbarkeit, Glück, Hoffnung und langes Leben. Er wird häufig als Tempelbaum gepflanzt. Viele Ginkgosorten können sehr groß werden und sprengen damit den Rahmen eines normalen Gartens. Wir möchten Ihnen zwei Exemplare vorstellen, die etwas “handlicher” sind: Ginkgo biloba ‘Jade Butterflies’ Ein Prachtkerl von einem Ginkgo, der aber relativ klein bleibt. Tipp: Er lässt sich sogar im Kübel erziehen. Ginkgo biloba ‘Simon’ ‘Simon’ erreicht zwar auch eine Höhe von zwei Metern, doch dann ist Schluss. Damit ist er als Ginkgo ein Zwerg und kann auch in kleineren und mittelgroßen Gärten einen guten Platz finden.

4. Herbstblühende Anemone

herbstanemone.jpg Herbstanemone Anemone japonica Diese winterharte, elegante Staude ist eine Bereicherung für jeden asiatisch geprägten Garten. Ihre Blütezeit reicht von August bis Oktober. Die Blüten sitzen auf langen Stielen, die sich sanft im Wind wiegen. Abgesehen von ihren optischen Vorzügen ist sie eine wichtige Nektarquelle für Bienen. Es gibt viele schöne Sorten und Farbvarianten. Kommen Sie zur im Herbst zu uns ins Gartencenter und suchen Sie am besten die passende Staude direkt anhand der Blüte aus.

Der Japangarten im Winter

japangarten-winter.jpg Pflanzliste Tsukiyama-Stil im Winter
  1. Schwarzkiefer
  2. Japanische Eibe
  3. Japanische Zaubernuss
  4. Bambus (Beschreibung siehe Sommer)
  5. Japanischer Spindelstrauch (Beschreibung siehe Sommer)
  6. Japan Stechpalme (Beschreibung siehe Sommer)
Die Japaner messen immergrünen Gehölzen im Garten einen hohen Stellenwert bei, denn sie verkörpern die Beständigkeit und Dauerhaftigkeit der Natur. So ist ihr Garten ganzjährig grün.

1. Schwarzkiefern

kiefer.jpg Vor allem mit der Kiefer verbinden Japaner Stärke, Ausdauer, Beständigkeit und Langlebigkeit. Besonders beliebt ist die japanische Schwarzkiefer Pinus thunbergii. Es ist nach der Sicheltanne der am häufigsten verwendete Baum Japans. Im Frühjahr überrascht sie mit schönen weißen Kerzen und ist immergrün. Wir verraten Ihnen als Japan-Fan vermutlich nichts Neues, wenn wir Ihnen sagen, dass die Schwarzkiefer gerne in Bonsaiformen erzogen wird. Ziel des Formschnittes ist es, die Individualität jeder einzelnen Pflanze zur Geltung zu bringen. Bäume und Sträucher werden geformt, um ihre natürliche Wesensart zu unterstreichen.

2. Japanische Eibe Taxus cuspidata

japansiche-eibe.jpg Der japanische Garten lebt im Winter von immergrünen Formgehölzen. In diesem Zuge ist die Japanische Eibe Taxus cuspidata zu nennen, die sich wunderbar in Kugeln oder wogende Flächen schneiden lässt. Wegen ihres mehrstämmigen Wuchses kann die Eibe auch für den sogenannten Wolkenschnitt verwendet werden. Dabei wird in übereinander schwebenden Etagen geschnitten. Im Winter bildet sie rote Früchte aus, die vielen Vögeln als Nahrungsquelle dienen. Damit ist sie ein gutes Vogelnährgehölz.

3. Japanische Zaubernuss

zaubernuss.jpg Ein schöner Strauch mit bizarrer Verzweigung und damit absolut als Solitärpflanze geeignet. Im Alter kann er bis zu 3,5 m groß und auch ähnlich breit werden. Da er sehr langsam wächst, lässt er sich trotzdem in kleinen Gärten einsetzen. Das Besondere: Es handelt sich um einen Winterblüher. Die gelben Blüten erstrahlen von Januar bis März. Die Zaubernuss hat zudem eine ganz unglaubliche Herbstfärbung in gelborange. Es lohnt sich deshalb, den Strauch an eine prominente Stelle zu pflanzen, wo er im Winter gut zur Geltung kommt.

Regeln, Prinzipien und Gartenformen Japans

Die Natur im Zentrum

trittsteine-wasser.jpg Die japanische Gartenkultur verehrt die Natur wie kaum eine andere. Organische Formen spielen deswegen eine entscheidende Rolle. Dabei sind die Gärten meist bis ins Detail geplant: Erodierte Bruchsteine und Findlinge symbolisieren Gebirge, Kiesflächen aus runden Steinen ahmen Gewässer nach, ein malerischer Baum steht für einen ganzen Wald. Oft werden bewusst unebene Wege angelegt, um zur Aufmerksamkeit anzuregen und den Schritt zu verlangsamen. Die scheinbare Natürlichkeit und die wohlproportionierte Struktur streben nach schlichter Vollkommenheit und Eleganz. Sie machen Ihren Garten zu einem Ort voller geheimnisvoller Ruhe und Schönheit. Auch Wasser darf im japanischen Garten nicht fehlen: Sie können Teiche, Wasserfälle oder trockene, geharkte Kiesflächen (die für Meer und Flüsse stehen) anlegen. Wir haben für Sie als Nächstes ein paar zentrale Gestaltungsmotive zusammengestellt, die als Inspirationsquelle dienen können:

Bilder und Ideen für Gestaltungselemente im Japangarten

1. Koiteich mit Brücke, Wasserläufe oder Wasserfälle

koiteich.jpg Koiteich im Japangarten ist ein exklusives Element der Gartengestaltung.

2. Kiesflächen

steine-zen.jpg Sie symbolisieren Flüsse und das Meer und stehen für ein langes Leben.

3. Wasserbecken mit Bambuswasserrohr

bambusrohr.jpg Zur Reinigung des Gesichtes und der Hände vor der Teezeremonie.

4. Trittsteinpfad, Natursteine, Findlinge

trittsteine.jpg

Steine stehen für Beständigkeit. Unebene, gewundene Wege schärfen die Aufmerksamkeit.

5. Laternen oder steinerne Pagoden

japangarten-steinlaterne.jpg Laternen stehen für die Sehnsucht nach Licht. Pagoden sollen ein Abbild der Grabstätte Buddhas darstellen.

6. Orte zum Verweilen: Sitzbank, Teehaus

teehaus.jpg Ruhe und Entspannung sind wichtige Elemente des Japangartens.

Traditionell oder nur angelehnt an den japanischen Stil?

Wenn Sie den Garten im traditionellen Sinne anlegen möchten, vermeiden Sie auf jeden Fall geometrische Formen, gerade Zahlen, gleichmäßige Abstände, glatte viereckige Betonfliesen. Auch von harten Kanten und gerade Sichtachsen, wie sie in der modernen deutschen Gartenkultur aktuell gerne verwendet werden, sollten Sie absehen. Stattdessen sind geschwungene und gebrochene Linien, Asymmetrie, Naturstein und organische Formen das Mittel der Wahl. Die Philosophie des japanischen Gartens zeichnet sich durch die Gegenüberstellung von Gegensätzen und die Hervorhebung von Gemeinsamkeiten aus. Im Garten finden sich daher Licht und Schatten, Land und Wasser, sowie Details und Fläche. Tradition neu gedacht: Gerade im Bezug auf die Gegensätze ist es aber denkbar organische Gartengestaltungselemente mit modernen geradlinigen Elementen zu kombinieren. modern-japan.jpg So kann das Spannungsfeld von streng geometrischen, harten Formen in der modernen Gartenarchitektur (z. B. Platten, Wege, Terrassen, Schwimmteich) und geschwungenen naturnahen Linien der fernöstlichen Traditionen (z. B. Pflanzungen, Solitärgeholze, Hecken, Rasenflächen) auch sehr reizvoll sein. Wir finden: Erlaubt ist, was die Seele entspannt und dem Geist gefällt.

Fazit: Dieser Stil lässt kleine oder schmale Gärten größer wirken und gibt großen Gärten neue Perspektiven

Es geht darum, die Natur im Kleinen nachzuahmen. Der Vorteil: Auch kleine Gärten wirken dadurch parkähnlich, während große Parkflächen sinnvoll strukturiert werden und so neue Blickwinkel und Perspektiven gewinnen. Von keinem Punkt aus kann der ganze Garten auf einmal betrachtet werden. Das übt auf den Betrachter einen besonderen Reiz aus und schafft verschiedene malerische Bilder, je nachdem, wo Sie als Betrachter gerade stehen. Der Japangarten kann deshalb für verschiedene Gartengrößen gleichermaßen infrage kommen. Kommen Sie bei uns vor Ort im Gartencenter vorbei, wir beraten Sie gerne zu passenden Gehölzen und Pflanzen für Ihren Japangarten.
Titelbild Japangarten © Jasper Garratt on Unsplash, Japanischer Garten in Deutschland Ahornbäume Landschaft © Lucas Calloch on Unsplash, Bild Frühling mit japanischer Kirsche und Holz-Brücke © Jasper Garratt on Unsplash, Close-up Nelkenkirsche Hängeform © by Jasper Garratt on Unsplash, weiße Magnolie © Micheile Henderson on Unsplash, Blühende Azaleen © Susann Schuster on Unsplash, rote Kamelie © Frauke Gartencenter Mencke, Pfingstrosenblüten © Angela Groenendijk on Unsplash, Bild Sommer mit See und grünen Formgehölzen © Thor Alvis on Unsplash, © rosa Blumenhartriegel © Jonathan Hanna on Unsplash, Bambus © Frauke Gartencenter Mencke, Japanischer Spindelstrauch © Frauke Gartencenter Mencke, Japan Stechpalme mit Laterne © Gulnaz Shaidullina on Unsplash, Sternmoos © Jerzy Opioła Wikimedia Commons, Bild Herbst mit roter Brücke und Wasserfall © Zhaoli JIN on Unsplash, Roter Ahorn Roter © Y S on Unsplash, Lärche in Herbstfärbung © Emiel Moens on Unsplash, gelber Gingko © Jerry Wang on Unsplash, Herbstanemone © Dom . on Unsplash, Bild Winter mit Schneefall © Takemaru Hirai on Unsplash, Bonsaikiefer am See © Yan L on Unsplash, Japanische Eibe © Josh Wilburne on Unsplash, Zaubernuss © Frauke Mencke Gartencenter, Trittsteine im Wasser © Ifrah Akhter on Unsplash, Koi Fische © Fachry Zella Devandra on Unsplash, Stein + Kies © Fachry Zella Devandra on Unsplash, Wasserbecken mit Bambusrohr © Samuel Berner on Unsplash, Trittsteine mit Lampe © Cedric Wilder on Unsplash, Steinlaterne, Brücke und See © Y S on Unsplash, Teehaus © Svetlana Gumerova on Unsplash, Moderner Steg © Richard on Unsplash

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