Wildbienenarten Übersicht – Welche Arten könnt Ihr in Eurem Garten finden?

19. April 2023
Geschrieben von: Mencke Gartencenter

Wildbienenschutz rückt seit Jahren immer weiter in den Fokus des naturnahen Gärtnerns, doch was zeichnet Wildbienen aus? Dieser Beitrag soll Euch eine Übersicht bieten: Wir stellen Euch typische Wildbienenarten in kleinen Porträts vor und zeigen Euch, wie Ihr sie in Euren Garten holt.

Denn der Lebensraum der Wildbienen hat durch unsere Landwirtschaft und Asphaltwüsten sehr gelitten. Um das Artensterben der Pflanzen- und Tierarten zu entschleunigen, genügt es nicht, bestimmte Gebiete unter Naturschutz zu stellen. Die gute Nachricht: Es gibt in Deutschland 17 Millionen Gärten. Wenn wir diese bombastischen Gartenflächen für Wildbienen nutzbar machen, ist sooo viel gewonnen!

Und am besten fängt man im eigenen Garten an. Es ist wichtig, sich mit den Nistgewohnheiten und Futterpflanzen von Wildbienen zu befassen, um sie im Garten zu fördern – ‘Bed and Breakfast’ sozusagen. Dann summt und brummt es so richtig und der Garten ist plötzlich voller Leben. Und keine Sorge: ‘Wildbienen’ hört sich gefährlicher an als sie sind. Sie sind ausgesprochen friedfertig und stechen im Gegensatz zu Honigbienen i. d. R. nicht.

Wildbienenarten im Überblick – Wie werden sie kategorisiert?

Es gibt etwa 30.000 unterschiedliche Arten von Wildbienen weltweit. Davon sind ungefähr 580 in Deutschland heimisch. Optisch sind unsere heimischen Wildbienenarten extrem vielfältig:

Denn während einige von klassischen Honigbienen nur schwer zu unterscheiden sind, gibt es auch Wildbienenarten, die sehr viel kleiner oder deutlich größer sind. Von super plüschig bis hin zu glatt und glänzend ist alles dabei. Auch farblich bedienen Wildbienen ein sehr breites Spektrum: Sie können rein schwarz sein, schwarz-blau, schwarz-gelb oder rötlich braun.

Die in Deutschland vorkommenden Wildbienen gehören zu folgenden Familien:

Wir stellen Euch aus jeder Familie im Folgenden häufige Vertreter vor, die Ihr im Garten finden und fördern könnt. Wusstet Ihr z. B., dass auch Hummeln zu den Wildbienen gezählt werden? Sie gehören genau wie auch die Honigbienen zur Gattung der Apidae.

Wildbienenarten Bilder – Die häufigsten Arten, die Ihr im Garten finden und fördern könnt

Gerade in Naturgärten fühlen sich Wildbienen besonders wohl. Im Folgenden möchten wir Euch verschiedene Bienenarten vorstellen, die sich im Garten ansiedeln lassen oder die Ihr vielleicht jetzt schon in Eurem Garten beobachten und bestimmen könnt.

1. Gemeine Sandbiene Andrena flavipes

Gattung: Andrenidae
Flugzeit: Frühlingsgeneration: März bis Mai, Sommergeneration: Juni bis September
Größe: Männchen 9-11 mm, Weibchen 11-13 mm
Nistplatz: Nester in vegetationsarmen Böden, Sand-, Kies- und Lehmboden.
Wissenswertes: sehr genügsam in Bezug auf Futterpflanze und Nistplatz. Daher ist sie weit verbreitet und auch in Gärten und Parks zu finden. Das gilt auch für einige nahe Verwandte: Andrena bicolor, Andrena fulva, Andrena gravida, Andrena haemorrhoa, Andrena nigroaenea sowie die folgende graue Sandbiene.
Blütenvorliebe: Keine besondere Spezialisierung auf eine bestimmte Pflanzenauswahl, gerne wird die Obstbaumblüte angenommen, z. B. Apfel, Birne, Kirsche, Preiselbeeren, Johannisbeeren oder Berberitzen. Glockenblumen, Blaukissen, Goldlack, Wiesen-Schaumkraut (einfach mal in der Wiese stehen lassen), sowie Nutzpflanzen wie Salate und Kohlarten.

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2. Graue Sandbiene Andrena cineraria

Gattung: Andrenidae
Flugzeit: Mitte März bis Ende Mai
Größe: Männchen 10-13 mm, Weibchen 13-15 mm
Nistplatz: Bevorzugt vegetationsarme, sandige und geneigte Bodenstellen und nistet in der Erde.
Wissenswertes: nistet in kleinen Kolonien
Blütenvorliebe: Sie hat keine Spezialisierung auf eine bestimmte Pflanzenauswahl. Geeignete Pflanzen sind z. B. Wiesen-Schaumkraut (einfach mal in der Wiese stehen lassen), Färberwaid, Roter Hartriegel, Wolfsmilch, Heckenrose,
Spierstrauch oder Teppich-Zwergmispel. Aber auch viele andere Wildstauden und insektenfreundliche Prachtstauden. Achtet beim Kauf von Rosen und anderen Zierpflanzen immer darauf, dass die Blüten ungefüllt sind, denn stark gefüllte Blüten besitzen kaum Pollen und der Nektar ist für die Bienen nicht zu erreichen.

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3. Rote Mauerbiene Osmia bicornis

Gattung: Megachilidae
Flugzeit: Anfang April bis Anfang Mai
Größe: Männchen 9-12 mm, Weibchen 10-12 mm
Nistplatz: nistet in Hohlräumen von Holz, in hohlen Pflanzenstängeln oder Lehmwänden und Trockenmauern. Nistet auch sehr gerne in Insektenhotels: Die Löcher müssen für die Besiedlung durch die rote Mauerbiene 5 bis 7 mm groß sein. Das Bienenhaus von Neudorff (Nabu zertifiziert) wird sehr gerne angenommen, welches wir bei uns im Gartencenter führen.
Wissenswertes: Weibchen der roten Mauerbiene haben auf jeder Seite ihres Kopfschildes ein nach vorne gerichtetes Hörnchen, mit denen sie Pollen ernten. Die rote Mauerbiene lebt solitär, d. h. die Weibchen bauen ihr eigenes Nest und versorgen ihre Brut ohne Mithilfe von Artgenossen.
Blütenvorliebe: Es gibt keine starken Spezialisierungen. Beliebt sind z. B. Elfenblume, Natterkopf, Beinwell, Goldlack, Rote Heckenkirsche, Sonnenröschen, Hecken-Rose, Klee (Klee einfach mal im Rasen stehen lassen, ansonsten wir führen auch Kleerasen als Saatmischung bei uns im Gartencenter), Wiesen-Salbei, Spitz-Wegerich, Brombeere, Himbeer, Obstbäume z. B. Apfel und Birne.

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4. Gehörnte Mauerbiene Osmia cornuta

Gattung: Megachilidae
Flugzeit: Anfang März bis Mitte April (Männchen) und Anfang Juni (Weibchen)
Größe: Männchen 11-13 mm, Weibchen 12-15 mm
Nistplatz: Nistet in Hohlräumen wie Mauerritzen und nimmt Nisthilfen gut an, wie Bohrungen in Holz, Bambusrohr, bevorzugter Innendurchmesser 8–9 mm, sie mögen es, wenn das Insektenhotel (oder Insektennisthilfe – wie der Fachmann sagen würde) an einer sonnigen, windgeschützten Stelle (z. Hauswand) angebracht ist. Von gehörnten Mauerbienen wird das Bienenhaus von Neudorff (Nabu zertifiziert) sehr gerne angenommen, welches wir bei uns im Gartencenter führen.
Wissenswertes: ist ein Kulturfolger und besonders effizient beim Bestäuben von Obstbäumen. Die gehörnte Mauerbiene lebt solitär, d. h. die Weibchen bauen ihr eigenes Nest und versorgen ihre Brut ohne Mithilfe von Artgenossen.
Blütenvorliebe: Nimmt viele Blühpflanzen an z. B. Christrose, Winterheide (Erika), Obstbäume wie Kirschen (auch ungefüllte Zierkirschen), Pfirsich und Pflaumen, Frühblüher wie Traubenhyazinten, Tulpen und Blaustern (können als Zwiebeln im Herbst gepflanzt werden), Blaukissen, Veilchen, Japanische Scheinquitte, Kuhschelle, Elfenblume, Lerchensporn, Schlüsselblume oder Weißdorn.

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5. Stahlblaue Mauerbiene Osmia caerulescens

Gattung: Megachilidae
Flugzeit: 1. Generation: März bis Juli, 2. Generation: Juli bis September
Größe: Männchen 7-9 mm, Weibchen 8-10 mm
Nistplatz: nistet in Hohlräumen und nimmt Nisthilfen an, z. B. Bohrlöcher in Holz, hohle Bambusrohre oder Papphülsen (Innendurchmesser 4–5 mm).
Wissenswertes: Steinhummeln sind Langschläfer und beginnen erst etwa 3 Stunden nach Sonnenaufgang mit dem Sammeln von Pollen und Nektar
Blütenvorliebe: z. B. Katzenminze, Flockenblumen, Johanniskraut, bevorzugt Schmetterlingsblütler wie z. B. Erbsen, Bohnen und Zuckerschoten; Lippenblütler wie z. B. Natterkopf, Wiesen-Salbei und Taubnesseln; verschiedene Kleearten (Klee einfach mal im Rasen stehen lassen, ansonsten wir führen auch Kleerasen als Saatmischung bei uns im Gartencenter), Männchen haben ein besonderes Faible für Knoblauchsrauke.


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6. Pelzbiene Anthophora plumipes

Gattung: Apidae
Flugzeit: Männchen: Anfang März–Ende Mai, Weibchen: Anfang April–Mitte Juni
Größe: 14 mm
Nistplatz: bevorzugt lehmhaltige Steinwände, Trockenmauern, lehmige unverputzte Hauswände, Fugen von Trockenmauern. Tipp: Füllt Tontöpfe mit ungebranntem Lehm und stapelt sie z. B. an einer sonnigen Hauswand.
Wissenswertes: Pelzbienen haben ein sehr stark ausgeprägtes Zeit-Raum empfinden und fliegen ihre Routen zur gleichen Zeit und in der gleichen Blütenreihenfolge ab.
Blütenvorliebe: Lungenkraut, Beinwell, Blaukissen, Borretsch, Primeln, Lerchensporn, Schwertlilie, Taubnessel, Tulpen, Teppich-Primel, Schlüsselblume, Obstbäume wie Apfel und Birne.

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7. Hahnenfuß-Scherenbiene Chelostoma florisomne

Gattung: Megachilidae
Flugzeit: Mai bis August
Größe: 4-12 mm
Nistplatz: Nistet in Hohlräumen z. B. von Totholz und nimmt Nisthilfen gerne an. z. B. Bohrungen in Holz, Bambus- und Schilfröhrchen (Innendurchmesser ca. 3,5 mm).
Wissenswertes: Scherenbienen (Chelostoma) sind nahe mit der Gattung Osmia verwandt und werden oft auch als Untergattung der Mauerbienen betrachtet.
Blütenvorliebe: Diese Scherenbiene wird nicht umsonst Hahnenfuß-Scherenbiene genannt, denn sie sammelt ausschließlich Pollen und Nektar des Hahnenfußes (Butterblume): Kriechender Hahnenfuß, Scharfer Hahnenfuß, Knolliger Hahnenfuß und Wolliger Hahnenfuß. Am besten wird diese Art mit einer blühenden Widlblumenwiese gefördert, in der Hahnenfußgewächse den Ton angeben.

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8. Seidenbiene Colletes daviesanus

Gattung: Colletidae
Flugzeit: Juni bis August
Größe: Männchen 7-9 mm, Weibchen 8-9 mm
Nistplatz: Nistet in Sand, Sandsteinen und Mörtel, neben Steilwänden in Sand- und Lehmgruben werden deswegen auch Sandsteinfassaden, sowie Mörtelfugen von Mauern und Hauswänden angenommen.
Wissenswertes: Sie sammelt Nektar und Pollen mit ihren Haarbürsten und Körbchen an den Hinterbeinen.
Blütenvorliebe: Spezialisiert auf Korbblütler, ab Juli besonders auf Rainfarn. Sie mag Schafgarbe z. B. Gold-Schafgarbe und Wiesen-Schafgarbe, Kamille z. B. Echte Kamille, Hundskamille, Färber-Kamille und Römische Kamille, Margeriten, Alant und Mutterkraut.

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9. Gelbbindige Furchenbiene Halictus scabiosae

Gattung: Halictidae
Flugzeit: Überwinterte Weibchen ab Anfang April, Männchen ab Juli
Größe: Männchen 12-14 mm, Weibchen 14-15mm
Nistplatz: Nistet in selbst gegrabenen Hohlräumen in spärlich bewachsenen, ebenem Boden.
Wissenswertes: leben nicht solitär, sondern bilden Brutgemeinschaften
Blütenvorliebe: Sie lieben Kardengewächse, Windengewächse und Korbblütler. Beispielweise Kornblume, Flockenblume, Wegwarte, Schmuckkörbchen,
Kugeldistel, Wiesen-Witwenblume oder Tauben-Skabiose.

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10. Gewöhnliche Maskenbiene Hylaeus communis

Gattung: Colletidae
Flugzeit: Mitte/Ende Mai bis September
Größe: Männchen 4-6 mm, Weibchen 6-7 mm
Nistplatz: nistet in Hohlräumen z. B. von Trockenmauern oder Rissen im Verputz von Wänden. Außerdem nistet sie in trockenen, markhaltigen Stängeln hierfür z. B. tote Rosen- oder Brombeerranken im Garten stehen lassen. Sie nimmt auch Nisthilfen an (Innendurchmesser der Löcher 2- 4 mm).
Wissenswertes: den Namen verdanken die Maskenbienen der hellen Zeichnung in ihrem Gesicht.
Blütenvorliebe: Mag sehr gerne Laucharten z. B. Schnittlauch, Kugel-Lauch, Küchenlauch oder Küchenzwiebel, Wilde Möhre, Wiesen-Schafgarbe, Natterkopf, Glockenblume, Fetthenne, Büschelschön (Bienenfreund) oder Blutweiderich.

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11. Löcherbiene Heriades truncorum

Gattung: Megachilidae
Flugzeit: Juni bis Oktober
Größe: Männchen 7-8 mm, Weibchen 7-7,5 mm
Nistplatz: Sie nisten in Totholz (Käferfraßgänge) oder in hohlen Pflanzenstängeln. Dementsprechend besiedelt sie problemlos auch Nisthilfen mit Bohrungen in Holz sowie Röhrchen (Innendurchmesser bevorzugt 3–3,5 mm).
Wissenswertes: Futterpflanzen lassen sich sogar im Balkonkasten kultivieren wie z. B. Bidens, Ringelblume oder Husarenknopf.
Blütenvorliebe: spezialisiert auf Korbblütler, vor allem Flockenblumen und Disteln, sowie Asterngewächse. Beispielsweise: Schafgarbe, Kamille, Bidens, Ringelblume, Margerite, Prachtscharte, Mädchenauge, Schmuckkörbchen, Gewöhnliche Sonnenbraut, Alant, Sonnenhut, Husarenknopf, Wegwarte.

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12. Garten-Blattschneidebiene Megachile willughbiella

Gattung: Megachilidae
Flugzeit: Juni bis September
Größe: Männchen 13-14 mm, Weibchen 12-15 mm
Nistplatz: oberirdische Hohlräume und selbst gegrabene Gänge werden zum Nisten verwendet. Auch Nisthilfen werden gerne besiedelt.
Wissenswertes: sie gehören aufgrund ihrer Genügsamkeit zu den weniger gefährdeten Arten.
Blütenvorliebe: u. a. Korbblütler, Dickblattgewächse und Schmetterlingsblütler
wie beispielsweise Nachtkerze, Glockenblume, Glyzinie, Malve, Stockrosen, Klee, Ginster, Borretsch, Erbsen und Bohnen.

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13. Blau-schwarze Holzbiene Xylocopa violacea

Gattung: Apidae
Flugzeit: März bis Ende September
Größe: bis zu 28 mm
Nistplatz: Sie nagt sich ihre Gänge selbst in abgestorbenem Holz wie z. B. in alte Baumstümpfe. Dabei wird Laubholz von ihr bevorzugt. Wenn mal ein Baum im Garten gefällt werden muss, sollte man den Stumpf, wenn möglich, immer für Insekten stehen lassen!
Wissenswertes: Holzbienen neigen dazu, ihre Nisthöhlen selbst ins Holz zu bohren. Blütenvorliebe: Sie bevorzugt Schmetterlings-, Korb- und Lippenblütler ist aber nicht sonderlich wählerisch: z. B. Kiwi, Natterkopf, Beinwell, Staudenwicke, Glyzinie, Blasenstrauch, Ginster, Taubnessel, Salbei, Ziest, Blauglockenbaum, Mohn, Löwenmäulchen, Stockrose.

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14. Hosenbiene Dasypoda hirtipes

Gattung: Melittidae
Flugzeit: eine Generation im Jahr; Weibchen: Mitte Juni, Männchen Mitte Juli bis Ende September.
Größe: 12-15 mm
Nistplatz: Selbstgegrabene bis 60 cm tiefe Hohlräume im ebenen Sand (Sand- und Kiesgruben etc.). Nisten auch in breiten Fugen zwischen Pflastersteinen oder Gehwegplatten.
Wissenswertes: auffällig lange Haarbürsten an den Hinterbeinen.
Blütenvorliebe: Spezialisierung auf Korbblütler z. B. Flockenblume, Wegwarte, Habichtskraut, Acker- und Rauhe Gänsedistel und Wiesen-Pippau.

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Süßes Youtube-Video (Tipp: mit Ton ansehen :) )

Hummeln

Hummeln gehören auch zu den Wildbienen. Sie kommen in der Regel etwas häufiger vor als andere Wildbienen-Verwandten. Viele von ihnen sind weniger spezialisiert und können auf mehr Pflanzen als Nahrungsquelle zugreifen.

Wer Gemüse anbaut, darf sich freuen: Denn auch Nutzpflanzen wie Kohl, Fenchel, Möhre oder Kräuter sind für viele Schmetterlingsraupen ein Buffet, auf das die “kleine Raupe Nimmersatt” neidisch wäre. Also nicht ärgern, wenn Raupen am Gemüse zu finden sind, denn es bedeutet, dass bald schöne Schmetterlinge durch den Garten tanzen!

Solltet Ihr noch Fragen haben, wie Ihr die Schmetterlinge im Garten besser unterstützen könnt, helfen wir Euch vor Ort bei uns im Gartencenter Mencke jederzeit gerne weiter. Wir freuen uns auf Euren Besuch!

15. Dunkle Erdhummel Bombus terrestris

Gattung: Apidae
Flugzeit: März bis Oktober
Größe: Männchen 17 mm, Weibchen 16 mm, Königinnen 23 mm
Nistplatz: Unterirdisch und mit Vorliebe in verlassenen Mäusenestern.
Wissenswertes: Sie ist nicht nur die größte, sondern auch die häufigste unter den Erdhummeln. Sie lebt in großen Völkern.
Blütenvorliebe: Sie hat keine bestimmte Vorliebe und bestäubt unzählige Pflanzen wie z. B. Winterheide (Erika), Krokusse, Schlüsselblume, Akelei, Lungenkraut, Schwertlilie, Winterling, Flockenblume, Gartenrittersporn, Gartenlöwenmaul, Bechermalve, Stockrose, Lavendel, Lupine, Kugeldistel, Fingerhut, Salbei, Kapuzinerkresse, Mohn, Glockenblume, Thymian, Gemüsepflanzen wie z. B. Bohnen, Erbsen, Lauch, Tomaten, Kartoffeln, Paprika, Borretsch oder Obst wie z. B. Johannisbeere, Stachelbeere, Brombeere, Himbeere, Apfel, Birne, Kirsche, oder Pflaume.

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16. Ackerhummel Bombus pascuorum

Gattung: Apidae
Flugzeit: August bis Anfang November.
Größe: Männchen 12-14mm, Weibchen 9-15mm, Königin 16-18 mm
Nistplatz: In Steinhaufen oder Erdhöhlen, sie lässt sich auch gut in Hummelkästen/Hummelhäusern ansiedeln.
Wissenswertes: Sie hat einen sehr langen Entwicklungszyklus und ist teilweise sogar bis in den November unterwegs.
Blütenvorliebe: ernährt sich bevorzugt von Vogel-Wicke, weißer Taubnessel, Wiesenklee und Kriechendem Günsel.

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17. Baumhummel Bombus hypnorum

Gattung: Apidae
Flugzeit: Ende Mai bis höchsten Ende August
Größe: Männchen 14-16 mm, Weibchen 8-18 mm, Königinnen bis 20 mm
Nistplatz: hochgelegene Plätze wie Vogelnester oder Nistkästen
Wissenswertes: Baumhummeln gelten als gute Nestverteidiger und stechen schon bei geringen Störungen
Blütenvorliebe: Sie ist nicht besonders spezialisiert und bestäubt viele Pflanzen z. B. Mahonie, Berberitze, Wildrosen, Schwertlilie, Storchschnabel, Schafgarbe, Winterheide (Erkia), Flockenblume, Obst wie Himbeere, Blaubeere, Brombeere, Apfel und Birne.

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18. Gartenhummel Bombus hortorum

Gattung: Apidae
Flugzeit: März bis August
Größe: Männchen 13-15 mm, Weibchen 14-16 mm, Königinnen 17-20 mm
Nistplatz: nistet unterirdisch in alten Mäusenestern, selten auch oberirdisch in Vogelnestern
Wissenswertes: Sie wird leicht mit der Erdhummel verwechselt, sie besitzt aber in der Körpermitte einen gelben Doppelstreifen. Gartenhummeln legen bei der Suche nach Nahrung weite Strecken (bis zu 2 km) zurück.
Blütenvorliebe: Sie ist nicht besonders spezialisiert und mag viele Pflanzen z. B. Beinwell, Natternkopf, Lungenkraut, Waldgeißblatt, Kardendistel, Nachtkerze, Lichtnelke, Eisenhut, Akelei, Fingerhut, Leinkraut, Wildrosen, Katzenminze, Obst wie Himbeere, Blaubeere, Brombeere, Apfel und Birne.

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19. Steinhummel Bombus lapidarius

Gattung: Apidae
Flugzeit: Anfang April bis Mitte September
Größe: Männchen: 14-16 mm Weibchen: 12 - 16mm Königin: 20-22 mm
Nistplatz: in vorhandenen Hohlräumen oberhalb und unterhalb der Erde z. B. alte Mäuselöcher.
Blütenvorliebe: sie hat keine bestimmte Vorliebe und bestäubt unzählige Pflanzen wie z. B. Glockenblumen, Taubnessel, Veilchen. Sie mag auch sehr gerne Wildpflanzen wie Wildrosen, Schlüsselblume, Akelei und Lungenkraut oder Kräuter wie z. B. Rosmarin, Thymian oder Salbei.

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Herausforderungen für Wildbienen – Weshalb brauchen sie unseren Schutz?

Wildbienen sind im Gegensatz zu Honigbienen nicht immer auf dem Radar der Menschen, denn sie produzieren nicht den geliebten Honig für unser Frühstücksbrötchen. Trotzdem spielen sie als Bestäuber eine wichtige Rolle in unseren Gärten und im gesamten Ökosystem. Am Gesamtvolumen der zu bestäubenden Pflanzen sind Wildbienen mit rund zwei Drittel beteiligt, leider sind über 50% der Arten gefährdet.

Das Single-Leben der Solitärbienen

Die meisten Wildbienen sind Einzelgänger und leben solitär, vergleichbar mit einem ‘Single-Haushalt’ oder einer alleinerziehenden Mutter. Die Ausnahme von dieser Regel bilden Hummeln und bestimmte Furchenbienen, die eine sozial-lebende Minderheit unter den Wildbienen darstellen.

Wildbienen vs. Honigbiene: Fehlende Nahrungsquellen

Honigbienen haben durch die schiere Größe ihrer Schwärme einen großen Vorteil gegenüber den solitär lebenden Wildbienen. Abgesehen davon, dass Honig- und Wildbienen um Nahrungsquellen konkurrieren, sind einige Wildbienenarten zusätzlich eingeschränkt, da sie auf bestimmte Wildpflanzen nicht nur spezialisiert, sondern darauf angewiesen sind. Deshalb hilft es ungemein, wenn Ihr die in den Porträts aufgeführten Futterpflanzen in Euren Garten pflanzt.

Wusstet Ihr, dass die Bestäubungsleistung von Wildbienen über der von Honigbienen liegt? Ihre Saison beginnt wesentlich früher im Februar und bis reicht bis in den Oktober. Zudem gelten sie aufgrund ihrer hohen Witterungsverträglichkeit als Schlechtwetterbestäuber. Für unsere Gemüse- und Obsternte im Garten sind sie deshalb besonders nützlich.

Aufgepasst beim Pflanzenschutz!

Am besten ist es, wenn Ihr Euren Garten als Naturgarten pflegt, d. h. keine chemisch-synthetischen Dünger oder Pflanzenschutzmittel. Denn diese schaden nicht nur den Schädlingen in Eurem Garten, sondern auch den Nützlingen! Es gibt gute, umweltfreundliche Alternativen. Fragt doch einmal vor Ort bei uns an der Pflanzenschutz Theke nach. Wir beraten Euch gerne.

Oft benötigt ein Garten im natürlichen Gleichgewicht gar kein Eingreifen des Menschen. Im Gegenteil: Wildbienen und andere Nützlinge helfen, Schädlinge und Krankheiten im Griff zu halten. Tipp: Pflanzt heimische Wildstauden! Sie fördern nicht nur Wildbienen, sondern auch viele andere Nützlinge in Eurem Garten. Zudem sind sie optimal an unser heimisches Klima angepasst und besonders robust. Sie müssen im Gegensatz zu vielen gezüchteten Pflanzen auch nur 1 x pro Jahr geschnitten werden. Das heißt, weniger Arbeit und mehr Zeit den Garten zu gießen. Mehr Infos zu den schönsten Wildstauden findet Ihr übrigens in diesem Beitrag.

Fehlende Nistmöglichkeiten

Pflanzen sind „Nahrung“ für Insekten. Aber wo finden sie einen passenden Schlafplatz? Sie benötigen ‘Bed and Breakfast’. Jede Wildbienenart hat sich auf eine besondere Nestbauweise spezialisiert. Wusstet Ihr, dass etwa 70% der Wildbienenarten in der Erde nisten? Dazu zählen u. a. Furchenbienen, Sandbienen, Hosenbienen. Die gesammelten Blütenpollen tragen sie für ihren Nachwuchs in die Bruthöhlen. Mit Lehm gefüllte Tontöpfe können für Steilwandbewohner aufgelegt werden. Sandig lehmige Hänge, Steinhaufen, Trockenmauern, Sandbeete oder ein Sandarium sind für diese Bienenarten geeignete Wohnquartiere.

Andere hingegen können mit einem Insektenhotel gefördert werden. Optimal sind auch sonnige und trockene Gartenbereiche, die einen Unterschlupf in Form von morschem Totholz bieten (z. B.Totholzhaufen, Baumstümpfe oder Benjeshecke ).

Lebensräume können neu angelegt oder der Bestand kann durch eine naturfreundliche Gestaltung aufgewertet werden.

Einige Wildbienen mögen auch markhaltige Stängel z. B. von Holunder, Rosen oder Brombeeren. Dort bohren sie ihre Gänge hinein. Wenn ihr diese Stängel stehen lasst können sie besiedelt werden.

Wir bedanken uns ganz, ganz herzlich bei Ulrike Will aus dem Hortus Noctuarum , die unseren Beitrag mit ihrem Wissen und Bildern aus ihrem wunderschönen Kleingarten bereichert hat. Sie ist ausgebildete Fachberaterin für Kleingartenanlagen oder auch "kleine Gärten", prämiert mit dem #Beebetter-Award 2021", dazu ausgebildet von "Natur im Garten"-Tulln (Gemeindeberaterin) und Mitglied im Hortus-Netzwerk. Schaut doch mal auf ihre Facebookseite , da gibt es sehr viele schöne Tipps zum Naturgärtnern und natürlich zu Wildbienen.

Wenn Ihr weitere Fragen zum Thema Wildbienenschutz habt oder Euren Garten auf die Bedürfnisse der Wildbienen abstimmen möchtet, helfen wir Euch vor Ort bei uns im Gartencenter MENCKE gerne weiter.

Und wer jetzt erst so richtig auf den Geschmack gekommen ist, dem möchten wir die Bücher ’Wildbienenhelfer’ von Anja Eder oder ‘Mein Bienengarten’ von Elke Schwarzer ans Herz legen.


Copyright: Titelbild by Katja Fissel from Pixabay , Gartenbilder von Ulrike Will / Hortus Noctuarum.

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