Bienen sind wichtige Nutztiere. Wie Sie Bienen schützen und fördern!
10. Juli 2015
Geschrieben von: Gartencenter Mencke – Bianca & Frauke
Das seit Jahren fortschreitende Bienensterben ist besorgniserregend. Besonders der Mensch ist auf die Biene angewiesen. Was leistet die Biene und warum ist sie so ein wichtiges Nutztier? Wie können Sie in Ihrem Garten den Fortbestand der kleinen Tierchen unterstützen? Hier erfahren Sie es.
Der Artikel für Euch im Überblick
Das seit Jahren fortschreitende Bienensterben ist besorgniserregend. Besonders der Mensch ist auf die Biene angewiesen. Was leistet die Biene und warum ist sie so ein wichtiges Nutztier? Wie können Sie in Ihrem Garten den Fortbestand der kleinen Tierchen unterstützen? Hier erfahren Sie es.
Mit bienenfreundlichen Pflanzen und einem Bienenhotel helfen Sie Bienen und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz. Im Folgenden finden Sie Fakten zu Bienen und dem Bienensterben. Außerdem erfahren Sie, welche Blumen für Bienen geeignet sind und was beim Bienenhotel wichtig ist.
Bienen - Honigbienen, Wildbienen und Co.
Unter den meisten Menschen ist die Honigbiene als “die Biene” bekannt. Dabei umfasst die Gruppe der Bienen weitaus mehr Arten. Besonders Wildbienen sind heute nicht mehr überall bekannt und ihre Arbeit für Mensch und Natur wird häufig unterschätzt. Jedoch sind es gerade die Wildbienen, die durch ihre Spezialisierungen für unsere Pflanzenvielfalt sorgen und die besonders schützenswert sind. Tatsächlich leben deutschlandweit rund 560 Wildbienenarten. In den meisten Bundesländern stehen jedoch rund 50 % oder sogar mehr auf der Roten Liste. Das bedeutet, sie gelten als gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Deshalb müssen in Zeiten des Bienensterbens nicht nur die Honigbiene, sondern auch die verschiedenen Wildbienenarten berücksichtigt und unterstützt werden.Wildbienen aus ökologischer Sicht
Ein Verlust der Wildbienen würde aus ökologischer Sicht viel schwerer ausfallen als Ausfälle bei den Honigbienen. Teilweise sind Wildbienen hochspezialisiert und somit maßgeblich am Fortbestand einiger ebenfalls sehr spezifischer Pflanzenarten beteiligt. Mit Blick auf den Arten- und Naturschutz muss somit der Fokus weg von der Honigbiene hin zum Erhalt sämtlicher Bienenarten. Dabei wichtig zu wissen: Wildbienenschutz dient immer auch der Honigbiene, dies gilt jedoch nicht automatisch umgekehrt. Tatsächlich kann die Honigbiene sogar in Nahrungskonkurrenz zur Wildbiene treten, weshalb eine einseitige Haltung durch Imkerei sich sogar eher negativ auf den Wildbienenbestand auswirken kann.Warum sind Bienen so wichtig für den Menschen?
Viele Pflanzenarten würden ohne die Biene schlichtweg gar nicht existieren. Denn die Bestäubung durch Honig- und Wildbienen macht überhaupt erst eine Befruchtung der Blüten und dadurch eine Vermehrung der Pflanze möglich. Dies gilt auch für viele Pflanzen, die der Mensch für sich nutzt:- Obstbäume, wie Apfel, Birne, Pflaume, Kirsche und viele mehr;
- exotische Fruchtsorten, wie beispielsweise die Maracuja, die nur von einer einzigen Bienenart bestäubt wird;
- Gemüsesorten, wie Spargel, Brokkoli, Sellerie, Kürbis und Gurken;
- Nussbäume und Avocados.
Bienensterben - Warum sterben Bienen?
Durch Landwirtschaft und Gartenbau hat der Mensch starken Einfluss auf die Bienenbestände. Laut NABU hat in den vergangenen Jahrzehnten eine erhebliche Ausräumung und Belastung der Landschaft stattgefunden, sodass Lebensraum und Nistplätze zahlreicher Wildbienen zerstört wurden. Der Einsatz von Pestiziden und Herbiziden, also Schutzmitteln für Pflanzen vor Insekten und sogenanntem Unkraut, trägt zum Bienensterben bei. Durch sie werden die Tiere und ihre Larven vergiftet und getötet. Auch großflächige Mäharbeiten schaden den Beständen, da auf einen Schlag bedrohliche Nahrungsengpässe entstehen. Der Mensch ist somit einer der Hauptgründe, warum immer mehr Bienenpopulationen einfach wegsterben. Hinzu kommen Krankheitserreger, die wachsende Luftverschmutzung und der Klimawandel. Alles hat Einfluss auf die empfindlichen Bienenbestände. In Europa gibt es aktuell etwa zehn Prozent weniger Bienen als noch vor einigen Jahren, in den USA sind es etwa 30 Prozent und im Nahen Osten rund 85 Prozent! Die Nahrungsmittelversorgung für die stetig wachsende Masse an Menschen ist somit stark gefährdet.Bienenfreundliche Landwirtschaft als Lösungsansatz
Ein Ansatz der Vereinten Nationen ist eine bienenfreundlichere Gestaltung der Landwirtschaft. Aber auch als einzelner Verbraucher können Sie etwas dafür tun, dass die Bienenbestände nicht weiter zurückgehen:- Indem Sie biologische Lebensmittel kaufen, unterstützen Sie die nachhaltige Landwirtschaft.
- Mit bienenfreundlichen Pflanzen in Ihrem eigenen Garten oder auf dem eigenen Balkon helfen Sie den Bienen in Ihrer Umgebung.
- Weitere Möglichkeiten sind beispielsweise eine Bienenpatenschaft oder Imkerei im eigenen Garten (hierfür aber bitte zunächst das notwendige Know-How aneignen, beispielsweise bei einem professionellen Imker. Viele Imker bieten Schnuppertage an!)