Benjeshecke: Wertvoller Einsatz für den Naturschutz!

09. April 2020
Geschrieben von: Mencke Gartencenter

Mit einer Benjeshecke können Sie in Ihrem Garten wichtigen Lebensraum für verschiedene kleine Tierarten schaffen. Darüber hinaus stellt sie eine unkomplizierte Alternative zu pflegeintensiven Hecken dar. Wie Sie eine Benjeshecke anlegen, was Sie dabei beachten müssen und wie Sie die Hecke pflegen, erfahren Sie hier.

Aus Naturschutzsicht ist eine Benjeshecke eine wertvolle Art, den Garten zu gestalten. Voraussetzung ist, dass Sie über genügend Platz verfügen. Was genau steckt hinter dem Begriff?

Was ist eine Benjeshecke und welche Vorteile hat sie?

Eine Benjeshecke wird häufig auch als Totholzhecke bezeichnet. Sie besteht aus aufeinander gehäuften Ästen und Zweigen, wie sie beispielsweise beim Gehölzschnitt als Abfall übrig bleiben. Benjeshecken sind ein wertvoller Beitrag zum Natur- und Artenschutz, denn sie bieten kleinen Tieren, wie Vögeln, Igeln, Fröschen und Insekten, sowohl Schutz, als auch Nahrung. Zwar gab es schon weitaus vorher Totholzhecken, jedoch hat sich in den 80er Jahren der Begriff Benjeshecke etabliert. Er geht zurück auf die Brüder Hermann und Heinrich Benjes, die nach einer sinnvollen Verwertung ihrer abgeschnittenen Äste und Zweige suchten. So konzipierten sie ein Geflecht aus Baum- und Strauchschnitt und schafften damit eine Möglichkeit, einen kostengünstigen Sicht- und Windschutz einerseits und natürlichen Lebensraum andererseits zu bauen. Eine große Menge an Zweigen und Ästen wird auf diese Weise sinnvoll verwertet. Im Boden eingebrachte Pfosten schützen die Hecke vor dem Auseinanderfallen. So entsteht ein stabiler Wall. Dieser benötigt zwar viel Platz, bietet aber auch einige Vorteile. Und ganz besonders spannend ist das Leben, das sich nach einiger Zeit in der Benjeshecke entwickelt. Übrigens: Eine Benjeshecke besteht nicht ausschließlich aus Totholz. In den meisten Fällen wird sie zusätzlich begrünt, sodass auch andere Pflanzen sich dort etablieren und gedeihen können. Welche Vorteile hat eine Benjeshecke? Hier finden Sie noch einmal die entscheidenden Vorteile einer Benjeshecke im Überblick:
  • Sinnvolle Verwertung von Gehölz: Statt Gartenabfall zu produzieren, schaffen Sie ganz einfach Rohmaterial für Ihre Benjeshecke.
  • Sichtschutz: Ob Sie nun einen Sitzplatz, den Kompost oder Ihre Mülltonnen vor neugierigen Blicken schützen möchten - mit einer Benjeshecke ist dies möglich.
  • Windschutz: Sie haben eine wunderschöne, aber dem Wetter ausgesetzte Terrasse? Mit einer Benjeshecke schaffen Sie einen effektiven Windschutz, der Sie beim Grillen mit Freunden oder beim entspannten Lesen vor Zugluft schützt.
  • Lebensraum für kleine Tiere: In den Ballungsgebieten finden Tiere heutzutage sowieso kaum noch genügend Lebensraum. Sie können sie unterstützen und ihnen mit einer Benjeshecke Schutz, Unterschlupf und Nahrung bieten.
  • Kostenersparnis: Statt in kostspielige Heckenpflanzen zu investieren, schaffen Sie das Material für Ihre Benjeshecke ganz einfach selbst. So sparen Sie bares Geld und “investieren” gleichzeitig in eine sehr pflegeleichte Hecke.

Benjeshecke anlegen: Was muss ich beachten? benjeshecke-3.png

Den Bau einer Benjeshecke sollten Sie nicht unüberlegt durchführen. Zwar bringt sie einige Vorteile mit sich, jedoch gilt es beim Anlegen, ein paar entscheidende Dinge zu beachten. Wichtig ist zunächst, einen geeigneten Platz zu finden. Dieser sollte zum einen groß genug sein, zum anderen sollten Sie auch ein Augenmerk auf die Umgebung legen. Wenn Sie die Benjeshecke an einem Ort anlegen, an dem die verwendeten Pflanzen bereits natürlich vorkommen, stellt dies kein Problem dar. Kritisch wird es allerdings in der Nähe von Naturschutzgebieten: Organismen, die durch das Totholz eingebracht werden, können sich schädlich auf das Naturschutzgebiet auswirken und den dortigen Lebensraum beeinflussen. Verwenden Sie zudem beim Anlegen der Benjeshecke keine Gehölze, die aus dem Schnitt heraus austreiben. Solche dominanten Pflanzen, wie beispielsweise die Brombeere, nehmen sonst zu viel Platz und Lebensraum für sich ein, sodass der Sinn einer Benjeshecke verwirkt wäre. Zu guter Letzt sollten Sie auch auf den Boden achten, auf dem Sie die Benjeshecke anlegen. Ein sehr nährstoffreicher Boden kann dazu führen, dass sich unter der Hecke andere dominante Gewächse etablieren. Diese nehmen dann durch ihr schnelles Wachstum viel Licht und Raum in Anspruch und schränken dadurch die anderen Gewächse und auch den Lebensraum der Tiere ein.

Totholzhecke anlegen: So einfach geht’s!

Sie brauchen nicht viel, um erfolgreich eine Benjeshecke anzulegen. Für das Gerüst benötigen Sie stabile Holzpfähle, im besten Fall mit einem Durchmesser von etwa 5 Zentimeter. Diese sollen später das Totholz halten. Sind solche Pfähle nicht vorhanden, können Sie diese beispielsweise im Gartencenter erwerben. Es ist jedoch auch möglich, kleine Bäume oder Sträucher zu pflanzen, die der Benjeshecke Halt geben sollen. Wie viele Pfähle Sie benötigen, hängt von der Länge der Hecke ab. Als Faustregel gilt: Zwischen jedem Pfahl sollte ein Abstand von 50 bis 100 Zentimetern (je nach Länge des Schnittguts!) liegen. Schlagen Sie sie in zwei parallel laufenden Reihen fest in den Boden, sodass sie stabilen Halt geben können. Zwischen den Reihen sollte ein Abstand von etwa 50 bis 150 Zentimetern liegen. Je breiter die Hecke, desto höher ist der ökologische Nutzen, da die Hecke dann einen besseren Unterschlupf für Tiere bildet. So können Vögel zum Beispiel ungestörter nisten. Den entstandenen Zwischenraum können Sie nun befüllen. Wählen Sie hierfür Gehölze, bei denen es sich möglichst um Hartholz handelt. Langsam wachsende Hölzer, wie Eiche oder Buche, sind ideal. Achten Sie unbedingt darauf, dass die verwendeten Zweige und Äste frei von Schädlingen und Pflanzenkrankheiten sind! Schichten Sie so, dass größere Äste unten liegen und sich nach oben hin immer weiter verdünnen. Auf diese Weise bieten Sie kleinen Säugetieren, wie beispielsweise Igeln, idealen Wohnraum. Für eine bessere Stabilität der frei stehenden Hecke können Sie das Schnittgut an der ein oder anderen Stelle mit den haltenden Pfählen “verflechten”. So entsteht ein in sich stabiles Gesamtkonstrukt, das nicht umkippen oder auseinander fallen kann.

Nicht genug Schnittholz zur Verfügung?

Tipp: Fragen Sie bei Gartenbaubetrieben oder der Straßenmeisterei nach Gehölzschnitt, falls Sie selbst nicht genug zur Verfügung haben. Sollte die Benjeshecke nach einiger Zeit etwas einsacken, können Sie sie von oben mit neuem Totholz befüllen.

Benjeshecke begrünen

Für eine dekorative Erscheinung und zur Förderung der Artenvielfalt können Sie Ihre Totholzhecke begrünen. Pflanzen Sie beispielsweise heimische Wildobstgehölze entlang der äußeren Ränder der Benjeshecke an. Darunter fallen Felsenbirne, Schlehe, Kornelkirsche und Schwarzer Holunder. Alle vier bescheren Ihnen eine zarte Blütenpracht in der Frühjahrssaison. Darüber hinaus fördern Sie somit auch den Insektenschutz, wenn Sie bienenfreundliche Pflanzen verwenden. Sie können auch rankende Blumen einpflanzen, wie beispielsweise Kapuzinerkresse, Winden oder Clematis. Letztere müssten Sie jedoch jährlich zurückschneiden, damit sie die anderen Pflanzen nicht verdrängt. Für dauerhaften grünen Bewuchs sorgen Wilder Wein und Efeu.

Muss ich eine Benjeshecke pflegen?

Grundsätzlich ist die Benjeshecke sehr pflegeleicht. In der ersten Zeit benötigt sie quasi gar keine Zuwendung. Wie bereits erwähnt, müssen Sie eventuell Totholz nachfüllen, wenn die Hecke ein wenig nach unten sackt. Sobald sie sich mit Leben füllt und begleitende Pflanzen zu wachsen beginnen, wird mehr Pflege erforderlich. Beseitigen Sie regelmäßig unerwünschte Hochstauden, damit diese den Lebensraum nicht einnehmen. Die gewünscht wachsenden Sträucher sollten Sie ebenfalls jährlich etwas zurückschneiden, um ihr Wachstum im Zaum zu halten. Hier gelten die üblichen Regeln zum Rückschnitt der jeweils gewählten Pflanzen. Passendes Gartenwerkzeug und Zubehör für die Gartenarbeit sowie die jährliche Pflege Ihrer Benjeshecke finden Sie im Gartencenter Mencke. newsletter-abo-1.jpg

Unser Fazit zur Benjeshecke

Eine sinnvolle Verwertung von Schnittholz, Artenvielfalt, Kostenersparnis - das sind nur wenige der entscheidenden Vorteile einer Benjeshecke. Mit dem Wall aus Totholz unterstützen Sie das natürliche Gleichgewicht Ihres Gartens und bauen gleichzeitig einen Sicht- und Windschutz. Ist die Benjeshecke einmal angelegt, bildet sie eine stabile und pflegeleichte Alternative zur herkömmlichen Hecke. Auch das Anlegen einer Benjeshecke ist nicht besonders schwer. Sie benötigen genügend Schnittholz und ein paar Gartenwerkzeuge, sowie stabile Außenpfähle. Wenn Sie auf der Suche nach geeigneten Pflanzen für eine Benjeshecke sind oder nach Inspiration für ihre Begrünung suchen, beraten wir Sie gerne in unserem Gartencenter Mencke.

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